Landschaft im Landkreis Ostvorpommern
Die Landschaft Ostvorpommerns verdankt ihre heutige
Oberflächenform im wesentlichen dem Eiszeitalter (Pleistozän)
und der Nacheiszeit (Holozän). Mindestens dreimal schoben sich
in den letzten 500000 Jahren gewaltige Eismassen von Skandinavien
nach Süden und erreichten dabei sogar den Rand der Mittelgebirge.
An den Gletscherrändern bildeten sich durch Schmelzwasser weitverzweigte
Urstromtäler. Nach dem etappenweisen Rückzug und entgültigen
Abschmelzen des Inlandeises vor etwa zwölf- bis fünfzehntausend
Jahren blieben die End- und Grundmoränen zurück.
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Durch den Eisdruck entstand eine gewaltige
Einsenkung, die sich mit Schmelzwasser füllte und im weiteren
Verlauf eine Verbindung zum Ozean erhielt - die Ostsee entstand.
Jahrhunderte später wurde diese Verbindung wieder unterbrochen
und ein Süßwassersee bildete sich. Durch weitere Niveauänderungen
im Ostseeraum stieg der Meeresspiegel erheblich an und überflutete
die Landbrücke zwischen Norddeutschland und Skandinavien. Es
entstanden die noch heute zwischen Nord- und Ostsee bestehenden
Verbindungen: Öresund, Großer und Kleiner Belt. Die Ostsee
wandelte sich wieder von einem Binnensee in ein Salzwassermeer.
Dieser Meeresanstieg wird nach einer kleinen Nordseeschneckenart,
der "Litorina litorea" auch als "Litorea-Transgression" bezeichnet.
Weite Teile des Tieflandes wurden überschwemmt, nur die End-
und Grundmoränenkuppen ragten aus dem Meer. Aus solchen Kuppen
bestanden die 3 Inselkerne Usedoms, die durch Verlandung und Versandung
nach und nach miteinander verbunden wurden.
Wind und Wasser verändern unaufhörlich Küstenverlauf
und Landschaft. Küstenparallele Strömungen tragen Sand
ab und spülen ihn an anderen Stellen wieder an. Diesen Prozessen
verdankt Usedom seinen überwiegend steinfreien, breiten Sandstrand.
Ohne das Eingreifen des Menschen böte sich heute sicherlich
ein anderes Bild der Insel. Umfangreiche Küstenschutzmaßnahmen
sollen verhindern, daß sich solche Katastrophen wie 1872 und
1874 wiederholen, als Sturmhochwasser die Insel zwischen Koserow
und Zempin überfluteten und das Vorwerk Damerow zerstörten.
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